Bei der Planung meiner Reise in die berühmte Kaffeeregion von Kolumbien, der Zona Cafetera / Eje Cafetero (Kaffeedreieck), hatte ich zunächst nicht daran gedacht, das Hotel Termales del Ruiz zu besuchen, ein Hotel auf 3.500 Metern Höhe in der Nähe des noch aktiven Vulkans Nevado del Ruiz.

Mehr dachte ich darüber nach…. eine Tour auf einer Kaffeeplantage zu machen, in einer Kaffeefinca zu übernachten und vor allem viele Tassen des köstlichen “schwarzen Goldes” zu trinken …

Aber als ich ein wenig auf der Website von booking.comstöberte, erregte das Hotel sofort meine Aufmerksamkeit. Das Hotel Termales del Ruiz ist ein ehemaliger Skiort und das einzige Hotel in der Nähe des Nationalparks Los Nevados. Seine Lage in einem Naturschutzgebiet und die 2 Thermalbecken machten das Hotel absolut attraktiv!

Die aufregende Idee, so nahe am aktiven Vulkan Nevado del Ruiz zu übernachten, ließ mich nicht mehr los und als ich las, dass ich vom Hotel aus einen Tagesausflug in den Park buchen konnte, war ich begeistert und buchte 3 Nächte.

Damit war meine Reiseroute im Kaffeedreieck komplett: Flug von Bogotá nach Pereira, weiter zum Hotel Hacienda Combia in Calarcá, danach über Santa Rosa de Cabal zum Hotel Termales del Ruiz und Rückflug über Manizales nach Bogotá.

Nach unserem Besuch in der Anato -Tourismusmesse in Bogotá und ein paar wunderbaren Tagen auf der Kaffee-Inka in Calarcá setzten wir unsere Reise nach Santa Rosa de Cabal fort, dem Ausgangspunkt für die Fahrt nach Termales del Ruiz.

Von Santa Rosa de Cabal aus würde mein Reisebegleiter zurück nach Curaçao fahren und ich würde alleine weiterreisen. Beinahe hätte mir eine schwere Halsentzündung einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber nach einer Notfallkonsultation mit meinem rettenden Engel und ein paar Tage der Erholung in Santa Rosa de Cabalkonnte die (lange) Autofahrt nach Termales del Ruiz beginnen.

Allein die Fahrt dorthin war ein Abenteuer für sich. Von Manizales nach Termales del Ruiz stieg die Straße langsam an und die grüne Landschaft ging in die páramo Landschaft mit den außergewöhnlichen Frailejones Bäumen.

Auf dem Weg dorthin hielten wir an und genossen eine arepa de chocolo und Schokolade caliente. Die heiße Schokolade war besonders willkommen, da es ziemlich kühl geworden war.

Als der Zähler bei 3476 Metern stand, waren wir fast am Ziel.

Es war fast unwirklich, das Hotel so in der “Mitte von Nirgendwo” zu sehen. In der Kaffeeregion war ich bis zu diesem Zeitpunkt vor allem frische grüne Ebenen gewohnt, aber hier waren wir wirklich in den Bergen.

Nachdem der Fahrer mich am Hotel abgesetzt hatte, ging ich zum Einchecken….brr wie kalt es war! An der Rezeption gab es keine Heizung und dieser “holländische Curaçaoaner” war froh, ins Zimmer zu gehen und die Heizung aufzudrehen. Sicherlich waren das andere Temperaturen als die 30 Grad auf meiner Insel in der Karibik! Im Zimmer wartete bereits ein Bademantel auf mich und ich wollte sofort ins warme Wasser springen.

Zuerst dachte ich naiverweise, dass ich im Bademantel in die Badewanne gehen könnte, aber das ging wirklich nicht. Es war sooo kalt! Ich drehte mich schnell um, ging zurück ins Zimmer und zog meinen dicken Mantel an. Umziehen konnte ich mich nur unten in der Umkleidekabine. Das Gefühl, meinen kalten Körper in das heiße Bad gleiten zu lassen, war herrlich. Ein Angestellter des Hotels kam und fragte mich, ob ich etwas trinken wolle, und ich dachte, ein vino caliente (eine Art Glühwein) passe zu der ganzen Sache -:).

Am Abend setzte ich mich vor den Kamin im Restaurant und ließ die Reise bei einem aromático (Kräutertee) auf mich wirken.

Am nächsten Morgen nahm ich an einer Tour durch das Vogelschutzgebiet teil.

Während der Wanderung waren die Kolibris der Star der Show. Es war leicht zu erkennen, dass das Reservat ein Hot Spot für Vogelbeobachter und Fotografen ist, denn ein Fotograf hatte ein noch größeres Objektiv als der andere! Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass es in dem Naturreservat über 160 Vogelarten gibt.

Mit meinem Smartphone gelang es mir auch, die Kolibris zu fotografieren, aber mir gefiel es besser, das Reservat selbst zu erkunden – ohne die Fotoshootings – und das tat ich dann auch am Nachmittag.

Es gab Pfade, die an Aussichtspunkten und kleinen Wasserfällen vorbeiführten, und es gab ein schönes Plätzchen zum Chillen mit Aussicht.

Der erste Tag in Termales del Ruiz war mehr als erfolgreich!

Auf zum nächsten Tag, mit einem neuen Abenteuer, der privaten Tour zum Los Nevados Nationalpark.

Geschrieben von: Jeanette
Reisezeitraum: März 2019